Ich schalte hier auf diesem Blog nen Gang zurück, da ich grade meinen Wechsel von Berlin nach Hamburg endlich vollziehe und ich mit den beiden neuen Jobs jetzt richtig durchstarte.
Rock’n’Roll! Aber jetz voll im Reallife, nicht in diesen Medien.
Nachdem heute Sony/BMG zusammen mit Musicload (T-Online) bekannt gab, ihre Musikshops im Netz fusionieren zu lassen, veranstalteten wir diese Aktion am Stand von Sony/BMG, mit der wir schon auf der IFA im vergangenen Jahr die KundInnen der Musikindustrie warnten.
Mit diesem Slogan bewarb die Grüne Jugend provokativ und frech ihr Papier zu Geschlechterpolitik „Von der Rolle – wir brechen(s) auf!“ (Nov. 2004), in dem sie die absolute Gleichstellung von homosexuellen sowie multi-partner Ehen vor dem Recht mit der traditionellen Ehe fordert. Also wahlweise eine sehr radikale Erweiterung des Ehebegriffs oder eine Auflösung dessen im rechtlichen Sinne.
So findet sich in dem Papier im Abschnitt „Lebenspartnerschaften“ diese Passage:
Statt der Ehe als staatlich bevorzugte „ideale Lebensform“ und der mit weniger Rechten und Begünstigungen ausgestatteten „Homo-Ehe“ fordern wir eine absolute Gleichstellung aller Lebensgemeinschaftsformen unter dem Überbegriff „Lebensgemeinschaften“. Ob sie nun hetero- oder homosexuell sind, ob sie zwei oder mehr Menschen umfasst, darf nicht von Bedeutung sein.
Natürlich soll der Spruch polarisieren, Aufmerksamkeit erregen – ebenso selbstverständlich wie die Tatsache, dass Monogamie auch eine Lösung von verschiedenen sein kann. Gemeint ist letztlich die Akzeptanz von unüblichen, ja gradezu innovativen Formen des Zusammenlebens von Menschen, die untereinander Solidarität üben. Im Chaos Computer Club sprechen wir auch nicht umsonst von der „Chaos-Familie“.
Julia Seeliger von der Grünen Jugend hat das Papier mitgeschrieben und die Forderung war die erste Probe, auf die sie nicht nur Boulevard-Zeiten stellten, direkt nachdem sie in den Parteirat der Grünen gewählt wurde. Bestanden, wie ich finde. Auf jeden Fall wollten wir beide schon länger den Spruch mit einem passendem Motiv versehen und haben zahlreiche Ideen gesammelt, verworfen und nen Wettbewerb in ihrem Blog veranstaltet, bis uns irgendwann zwischen Balkon, Kaffee und Küche ein Geistesblitz kam. Und zehn Minuten später hatten wir Folgendes grob zusammengezimmert:
Das kann man natürlich in biologisch und fair gehandelt bei Spreadshirt für ca. 23 Euro bestellen, von dem ein Euro an einen guten Zweck gehen wird. Wahrscheinlich an Fuck for the Forest, die privat gedrehte Pornographie einsammeln und gegen Geld zugänglich machen, welches sie dann zum sehr großen Teil an Projekte für die Sicherung des Regenwaldes spenden. Es is wohl bisweilen schwierig erstmal eine NGO in dem Bereich zu finden, die erstmal keine moralischen Bedenken äussert.
In etwaiger Kurzentschlossenheit fassten einige Netzaktivsten aus Berlin den Plan die Funkausstellung dieses Jahr mit einem kleinem Warnschild zu verzieren:
Weitere Fotos finden sich im Beitrag hierzu auf netzpolitik.org. Alles Material darf auch kommerziell unter der Nennung „CCC“ veröffentlich werden – auch wenn noch ein zwei Grüne dabei waren, die nicht soo viel dem CCC am Hut haben. Damit gilt eine CC-BY Lizenz für die Bilder und diesen cineastische Eindruck (Außer der Musik):
Dieser Clip kann als kleine (8 MB) und große (27 MB) Datei im Freien Standard OGG sowie als AVI mit H264 kodiert (AVI, 20 MB) bezogen werden.
In der Nacht zuvor machte sich Markus noch dran ein paar Punkte auszuformieren, weshalb eigentlich niemand ernsthaft Kopierschutz haben will:
1) Du verliert die Kontrolle über Deine eigene Hardware. Die Kontrolle über Deine eigenen Computer und elektronischen Geräte übernehmen die Anbieter der DRM-Systeme. Diese können Dein Medienverhalten einschränken und überwachen. Und Dir jederzeit den Zugriff auf die erworbenen Medien entziehen. Schau mal in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
2) Du verlierst traditionelle Verbraucherrechte. Du verlierst das Recht, die erworbenen Medien zu verkaufen oder zu verleihen. Du wirst nicht mehr in der Lage sein, Privatkopien anzufertigen oder Deine Medien mit Freunden und Deiner Familie zu teilen.
3) Du solltest Dir Sorgen um Deine Privatsphäre machen. Möchtest Du, dass eine detaillierte Übersicht über Dein Medienverhalten ähnlich gespeichert wird, wie Deine Telefonrechnung? Auf den Servern von Firmen, die Du nicht kontrollieren kannst und ggf. mit dem Zugriff durch Sicherheitsbehörden? Wo Data-Mining Programme mehr über Dich herausfinden können, als Du denkst? Willst Du, dass die Musikindustrie weiss, wann Du im Schlafzimmer Kuschelrock hörst?
4) DRM-Infrastrukturen eigenen sich hervorragend zur Zensur. Mit denselben Systemen, die hier Deinen Medienkonsum kontrollieren wollen, können in z.B. China auf allen Rechnern die Wörter „Demokratie“ oder „Dalai Lama“ zensiert werden.
5) Kopierschutz und DRM-Infrastrukturen sind teuer und müssen von irgendwem bezahlt werden. Die Rechnung ist ganz einfach: Du zahlst als Verbraucher höhere Preise und die Künstler bekommen weniger Einkommen.
Kopierschutz entmündigt Dich in Deinem Medienkonsum. Nutze Deine Macht als Verbraucher und boykottier diese Technologien einfach!
War trotzdem nen tolles Wetter :)
Guten Tag!
Hier ist das Blog vom Wetterfrosch am Entstehen. Gerade fängt er an in Hamburg Flosse zu fassen und rekunstruiert hier seine jüngste Vergangenheit.
Viel Spaß!
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